Ich habe für euch das Lenovo Zuk Z2 getestet. Lenovos Spin-Off Firma ZUK ist hierzulande noch nicht allzu bekannt. Dies könnte sich in der Zukunft aber ändern, denn der Hersteller aus Fernost punktet nicht nur durch Leistung und Design, sondern auch durch einen attraktiven Preis. Das Gerät gibt es bereits zu einem Preis von unter 200€.

Ich möchte mich hiermit auch noch einmal bei den Kollegen von Gearbest bedanken, die mir das Gerät freundlicher Weise zum Testen zur Verfügung gestellt haben.

Das Lenovo Zuk Z2 ist ein Smartphone, welches mich schon bei der Vorstellung des Geräts fasziniert hat. Nun hatte ich, dank den Kollegen von Gearbest (vielen Dank hier noch einmal für das Testgerät) die Möglichkeit das Gerät einige Zeit zu testen und bin durchweg positiv gestimmt. Die Verarbeitung ist wirklich klasse und das Design gefällt mir richtig gut.

Technische Daten: Lenovo Zuk Z2

Kommen wir aber erst einmal zu den techinischen Daten um euch erst einmal einen Eindruck von der verbauten Hardware zu verschaffen. Zuk setzte beim Z2 auf ein 5 Zoll großes Display, das mit FullHD (1920×1080 Pixeln) auflöst – die Pixeldichte beträgt hierbei 441 PPI. Beim Panel setzen die Chinesen auf LTPS LCD, daraus resultiert ein geringerer Stromverbrauch gegenüber herkömmlichen LCD Displays.

Im Inneren des ZUK Z2 werkelt ein Qualcomm Snapdragon 820, der 4 Kerne à 2,15 GHz bietet. Für grafiklastigen Anwendungen wird dieser von einem Adreno 530 Chip unterstützt. Ressourcenhungrige Apps können von den 4 Gigabyte RAM zehren. Wer viele Fotos, Musik, Videos oder Dateien speichern möchte, der hat mit 64 Gigabyte internen Speicher, ausreichend Platz. Der Akku hat eine Kapazität von 3500 mAh, ist aber leider, auf Grund der Bauart, nicht auswechselbar.

In Punkto Gewicht schlägt das Zuk Z2 auf der Waage bei circa 150 Gramm aus. Dies ist in Anbetracht des großen Akkus aber nicht weiter tragisch. Zumal das Gefühl der Wertigkeit hierdurch gestärkt wird. Die Abmaße des Geräts belaufen sich auf 141,7 Millimeter in der Höhe, 69 Millimeter in der Breite, und einer Dicke von 8,5 Millimetern.

Die verbauten Kameras, zwei in der Summe, lösen mit 13 Megapixeln (Rückkamera) und 5 Megapixeln (Frontkamera) auf. Die Rückkamera hat eine Blende von f/2.2. Als Blitz fungiert eine LED.

Und hier noch einmal für den schnellen Überblick, die technischen Daten des Zuk Z2 zusammengefasst in einer kurzen Tabelle.

Prozessor Snapdragon 820 (4×2,15 GHz), Adreno 530
Arbeitsspeicher 4 GB
interner Speicher 64 GB
Display 5 Zoll, LTPS LCD, FullHD (1920×1080 Pixel)
Akku 3500 mAh, nicht wechselbar
Kamera Front: 5 Megapixel
Back: 13 Megapixel, LED Blitz, f/2,2

Design und Verarbeitung

Das Lenovo Zuk Z2 ist aus hochwertigen Materialien gefertigt, die dem Gerät ein äußerst wertiges Erscheinungsbild geben. Die Vorder- und Rückseite bestehen aus kratzfestem Glas, welches an den Rändern leicht gewölbt ist. Eingefasst wird es von einem glasfasterverstärkten Kunststoffrahmen.

Um Fingerabdrücke auf den Glasflächen zu vermeiden, setzt Lenovo auf eine Anti-Fingerprint-Beschichtung. Trotz dieser ist es aber unmöglich Patscher zu vermeiden – störend habe ich dies aber bisher nicht empfunden. Die Verschmutzung hält sich in Grenzen und ist bei anderen, vergleichbaren Geräten weitaus ausgeprägter.

Die Wahl der Materialien macht sich natürlich im Gewicht bemerkbar. Das Zuk Z2 ist mit seinem knapp 150 Gramm kein Leichtgewicht. Ich kann dem Ganzen aber etwas positives Abgewinnen, zum Einen wirkt das Gerät im Zusammenspiel mit den beiden Glasflächen sehr hochwertig, zum Anderen liegt es dadurch gut in der Hand. Wenngleich die Handlichkeit, auf Grund des blockartigen Designs und der Glasrückseite nicht perfekt ist, so hatte ich nie das Gefühl, dass das Zuk Z2 gleich aus der Hand fällt.

Zuk Z2 Homebutton

Anders ist dies beim Ablegen auf dem Tisch. Auf Grund der sehr glatten Rückseite muss man schon sehr darauf achten, dass das Smartphone sich nicht verselbstständigt und auf der Tischplatte wandert, oder gar herunterfällt. Daher ist zu empfehlen das Gerät immer auf einer rutschfesten Unterlage zu positionieren.

Die Tasten am Gerät befinden sich an der rechten Seite. Neben dem Powerbutton wurde eine Lautstärkewippe verbaut. Die Standardausstattung eines jeden Smartphones. Auf eine dedizierte Kamerataste muss man leider verzichten, was aber auf Grund der Kamerasoftware nicht weiter schlimm ist, denn die Lautstärkewippe kann im Fotomodus zum Auslöser umfunktioniert werden.

Lenovo Zuk Z2 - Einstellungen HomebuttonDer Homebutton ist eine Sonderform, nicht nur da in ihm gleichzeitig der Fingerabdruckscanner sitzt. Der U-Touch 2.0 Button, man kennt ihn schon von anderen Geräten, ersetzt die Standard-Android-Buttons. Der 3-in-1 Homebutton verfügt neben dem reinen Drücken auch über Touchgesten. So lassen sich per Wisch die Apps durchschalten oder per langem Berühren verschiedene Aktionen ausführen. Dies lässt sich bequem über die Software einstellen. Beim klassischen Drücken hingegen wird die normale Home-Button-Funktion ausgeführt.

Die Druckpunkte sind alle samt knackig. Die Tasten lassen sich problemlos betätigen und sitzen fest in ihrer Position. Nichts wackelt oder fühlt sich schwammig an. Die Haptik ist wunderbar und jeder Druck wird durch ein deutlich hörbares Klicken bestätigt. Auch hier lässt sich Lenovo nicht lumpen, was das Wertigkeitsgefühl weiter steigert.

Weiterhin befindet sich auf der Vorderseite des Gerätes eine weiße Benachrichtigungs-LED. Diese ist zwar etwas schwach, dennoch reicht sie aus um einen Hinweis auf Benachrichtigungen zu geben.

Alles in allem kann man bei der Verarbeitung des Zuk Z2 nicht meckern. Das Gerät macht einen hochwertigen Eindruck, den dem Preis mehr als gerecht wird. Ich habe bisher keinen negativen Punkt erkennen können. Das Komplettpaket ist in Sachen Preis/Leistung echt empfehlenswert.

Performance und Betriebssystem

Antutu Benchmark Zuk Z2Wie bereits anfangs erwähnt, werkelt ein Snapdragon 820 mit einem Takt von jeweils 2,15 GHz. Für ausreichend Grafikleistung steht diesem eine Adreno 530 GPU zur Seite. Für rechenaufwendige Dinge sind weiterhin 4 Gigabyte DDR4 RAM verbaut. Für die persönlichen Daten stehen außerdem 64 Gigabyte interner Speicher zur Verfügung – dieser kann aber auf Grund des fehlenden SD-Karten-Slots nicht erweitert werden.

In Punkto Performance liegt das Zuk Z2 natürlich nicht in der Oberklasse. Im Antutu-Benchmark schneidet das Gerät mit 128982 Punkten ab, das ist guter Durschnitt. Es liegt damit knapp unter dem ZTE Axon 7 aber noch über dem LG G5.

Ob es Spiele wie Hitman Sniper, oder Modern Kombat 5 sind, sie laufen ohne Ruckler und durchaus flüssig. Die Ladezeiten sind sehr gut, ich musste mich zu keiner Zeit längere Zeit gedulden bis das Spiel startete.

Dies macht sich auch beim alltäglichen Gebrauch bemerkbar. Das Gerät reagiert schnell auf die Eingaben und das System setzt diese direkt um, ohne unnötige Denkpausen. Das Betriebssystem ZUI ist zudem übersichtlich und schlank gehalten und wirkt auch auf Grund dessen sehr flott.

ZUI, das hauseigene User Interface von ZUK, basiert auf Android 6 Marshmallow und steht auf offiziellem Weg derzeit nur in Chinesisch und Englisch und ohne Googledienste zur Verfügung. Dank einer kleinen Fangemeinde ist es aber auch möglich eine Global ROM zu erhalten, die dann auch der deutschen Sprache mächtig ist – hier sind dann auch der Playstore und weitere Google-Apps vorinstalliert. Das Forum auf zukfans.eu ist in diesen Belangen sehr hilfreich – hier findet ihr neben den ROM-Files auch einige Anleitungen zum Flashen.

Kamera

Die Kamera des Zuk Z2 löst mit 13 Megapixel auf und hat eine f/2.2 Linse. Für dunkle Szenarien steht ein LED Blitz zur Verfügung. Die Fotos bei Tageslicht sind wirklich in Ordnung, das Zuk Z2 kann hier gut für Schnappschüsse genutzt werden. Details, Schärfe und die Farben wirken ziemlich gut.

Sobald es jedoch etwas dunkler wird, kommt die Kamera schnell an ihre Grenzen. Leichtes Rauschen und ein zu heller Blitz machen Nachaufnahmen nicht gerade zur Paradedisziplin. Dennoch kann man mit ein wenig Fingerspitzengefühl ein paar akzeptable Aufnahmen machen. Der Autofokus arbeitet hingegen sehr schnell und genau. Die Auslösezeit ist gut, bei den Testfotos habe ich kaum Verzögerungen feststellen können.

Die maximale Auflösung bei Videoaufnahmen liegt bei 4K. Die Qualität ist hierbei recht gut. Darüber hinaus können auch Slow-Motion Aufnahmen gemacht werden, hierbei zeichnet die Kamera bis zu 960 Frames pro Sekunde auf. Wie das dann aussieht könnt ihr in dem folgenden Video von Gizchina erkennen.


 
Für ein Smartphone in dieser Preisklasse kann man in Sachen Kamera nicht meckern, klar geht es immer etwas besser, dann muss man aber auch bereit sein mehr als 200€ auf den Tisch zu legen. Für Schnappschüsse und schnelle Szenen kann das Zuk Z2 auf alle Fälle genutzt werden.

Konnektivität und Akku

In Sachen Konnektivität kann das Zuk Z2 mit der bekannten Ausstattung aufwarten. Mittels LTE funkt das Gerät auch hierzulande, jedoch muss hierbei auf das Band 20 (800MHz) verzichtet werden. Wer jedoch, wie ich in einer Stadt wohnt, in der LTE bereits gut ausgebaut ist, den stört das nicht allzu sehr. Dank der Frequenzen 1800 und 2600 MHz ist die Verbindungsgeschwindigkeit im Mobilfunknetz bei entsprechendem Ausbau recht gut.

Falls man mal keinen LTE Empfang hat, so ist das H+ Netz immer noch ausreichend. Die Verbindung ist stets gut gewesen und ich konnte hier keinen Mangel feststellen. Aber auch im 2G Netz lassen sich Telefonate gut durchführen und die Verbindung war glasklar.

Im WLAN kann das Zuk Z2 dank Dual-Band Wifi (2,4 GHz und 5GHz) recht gute Geschwindigkeiten erreichen. Der Datendurchsatz ist hervorragend und die Verbindungsgeschwindigkeit hat mir zu keiner Zeit Probleme bereitet. Bluetooth 4.1 darf natürlich auch nicht fehlen. Die Verbindung zu all meinen Geräten hat auf Anhieb problemlos funktioniert.

Das Zuk Z2 wird über einen USB Type C Kabel aufgeladen. Leider ist nur der Anschluss im neuen Standard. Das Z2 verfügt weiterhin nur über USB 2.0 und nicht, so wie es sich auf Grund des Anschlusses vermuten lässt USB 3.0. Dennoch reicht dies aus um mal ein paar Bilder zu synchronisieren oder ein Backup des Systems auf den PC zu schieben.

Der Akku fasst laut Herstellerangaben 3500 mAh. Das ist für ein Gerät dieser Größe ein guter Wert. In Zusammenhang mit der verbauten Hardware kommt man damit auf eine Laufzeit von mehr als einem Tag, bei häufiger Nutzung und dauerhaft aktiven GPS, und LTE-Verbindung. Aufgeladen ist der Akku innerhalb kürzester Zeit dank Fastcharge. Von 10% auf 50% ist der Akku in unter 20 Minuten geladen. Für eine volle Ladung braucht das Zuk Z2 circa 90 Minuten.

Fazit

Das Zuk Z2 hat mich bereits beim Auspacken durch die gute Verarbeitung und die Wahl der Materialien überrascht. Wenn man das Gerät das erste mal in der Hand hält, denk man nicht sofort an ein günstiges Smartphone.

Die Performance ist für die alltäglichen Sachen mehr als ausreichend und genügt auch für aufwendige Spiele und performancelastige Apps. Ich konnte keinerlei längere Wartezeiten feststellen.

Wer auf das Band 20 verzichten kann, dem wird das Zuk Z2 auch in Deutschland ein treuer und schneller Begleiter sein, der zudem noch akzeptable Bilder macht und auch in Sachen Akkuleistung nicht schon vor Tagesende in die Knie geht.

Zuk Z2 kaufen

Aktuell ist das Zuk Z2 bei Gearbest im Angebot. Wer schnell ist, der kann das Gerät für etwas mehr als 190€ erwerben.

In weiß muss man dazu 191,90€ zahlen – hier geht es zum Angebot bei Gearbest.
Die schwarze Version ist ein klein wenig teurer. Gearbest listet das Zuk Z2 in schwarz mit 193,71€.